Diversity Management: Best Practice bei COUNT IT
Diversity Management wird in Unternehmen zusehends bedeutender. Dies ist jenen Personengruppen zu verdanken, die mit Recht auf ihre Gleichstellung pochen und Veränderungen bzw. Verbesserungen sehen möchten. Eine positive und produktive Unternehmenskultur wird dadurch maßgeblich gestärkt und vorangetrieben. Auch im Recruiting kann es für Unternehmen von Vorteil sein, den Fokus auf diese Menschen und ihre Bedürfnisse zu legen, Aktivitäten zu setzen und dies dann auch nach außen zu kommunizieren. Vielfalt fördert schließlich Kreativität und die Einstellung, über den Tellerrand hinaus zu blicken.
Diversity Management bezeichnet den Umgang mit Vielfalt in Religionszugehörigkeit, Hautfarbe/Ethnie, Muttersprache, Alter, Geschlecht, sexueller Orientierung und/oder Behinderung.
Ein Begriff bekommt echte Bedeutung
Soweit zur Begrifflichkeit. Ist nun eine Person in der Situation, sich outen zu wollen, stellt das ihr gesamtes privates und berufliches Umfeld vor völlig neue Herausforderungen. Bei COUNT IT hat Diversität im Jahr 2020 ein ganz konkretes Gesicht bekommen – das des freundlichen Kollegen und Teamleiters aus der IT, von dem man weiß, dass er Mitte Dreißig ist, Frau und Kinder hat und mit dem man gern seinen Pausenkaffee oder auch sein Feierabendbier trinkt.
David wollte lieber Frau sein. Er hatte sich zwar in eine Frau verliebt, sie geheiratet und mit ihr eine Familie gegründet, doch in seinem Körper fühlte er sich nicht wohl. Der Prozess bis zum eigentlichen Outing war ein langwieriger: „34 Jahre habe ich als Mann gelebt und mich so verhalten, wie man es sich von einem Mann erwartet. Es hat gedauert, bis ich mir das erstens selbst eingestehen und zweitens den Entschluss dazu fassen konnte, daran etwas zu ändern. Ich habe aber irgendwann erkannt, dass kein Weg daran vorbeiführen wird.“
Ein Mann wird zur Frau - David wird zu Lara
2019 fing David an, erste Schritte im privaten Bereich zu setzen und seine Frau ins Vertrauen zu ziehen. 2020 folgten dann die öffentlichen und behördlichen Maßnahmen. Inzwischen ist die Namensänderung vollzogen und David heißt offiziell Lara. „Als das Ganze für mich Realität wurde, war mein kleiner Sohn 1,5 Jahre alt. Er schaute sich gern ein Kinderbuch mit einem Buben und einem Mädchen an. Der Bub hatte etwas längere Haare, man konnte ihn sehr wohl als Jungen erkennen, aber er bestand darauf, dass er Lara heißen sollte. Das gefiel mir und dann der Name irgendwie auch.“
So offen wie über die Namensfindung für ihr neues Ich berichtet Lara von den Reaktionen ihrer Frau und der beiden Kinder: „Der Kleine hatte es am Anfang nicht mitbekommen und jetzt ist es für ihn schon Normalität. Der Große hat es in seiner kindlichen Vorstellung schon verstanden. Da wurde mir bewusst, dass Gedanken daran, dass sowas unnatürlich sein könnte, nur eine Frage von Erziehung und Gesellschaft sind.“
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Frau und Familie halten zu ihr
Für Laras Ehefrau bedeutete es eine riesige Umstellung. Immerhin hatte sie sich in einen Mann verliebt und jetzt stand da eine Frau vor ihr. Ein oftmals jahrzehntelanger Prozess aufgeholt in wenigen Monaten! „Ich habe sehr viel Glück, dass meine Frau mich als Mensch liebt und mit mir gemeinsam diesen Weg geht. Ich habe Hochachtung vor ihr“, berichtet Lara sichtlich gerührt. Nach verwirrenden ersten Monaten sind sie gemeinsam in der neuen Realität angekommen.
Dank coronabedingtem Homeoffice konnten Lara und ihre Familie sich 2020 unerwartet mehr Privatsphäre herausnehmen. Das war für Lara in dieser fordernden Selbstfindungsphase eine Erholung. „Natürlich ist es mir in der ersten Zeit leichter gefallen, zuhause etwas zu probieren, das zu leben. In der externen Kommunikation habe ich immer mit David signiert. Gegen Jahreswechsel habe ich dann begonnen, firmenintern mit Lara zu signieren.“
Verständnis und volle Unterstützung vom Arbeitgeber für Laras persönlichen „Change Request“
In diesem Stadium hatten bereits erste Gespräche mit Geschäftsführung und Führungskräften stattgefunden. Für Lara hat sich COUNT IT auf ganzer Linie vorbildlich verhalten. Als sie erstmals klar machte, dass sie eine Veränderung plane, erntete Lara dafür viel Verständnis und von allen die Zusage zur uneingeschränkten Unterstützung.
„Diese Unterstützung haben sie auch gelebt. Ich habe beispielsweise sehr nette Nachrichten von Geschäftsführer Maximilian Wurm bekommen, wo man merkt, da geht es nicht um ein offizielles Statement, das er als Geschäftsführer mitteilen muss, sondern um seine ehrliche Einstellung.“
Auch IT-Leiter Markus Szöky zeigte als Vorgesetzter von Beginn an vollste Unterstützung: „Er hat mich noch am gleichen Tag nach meinem Outing vor Geschäftsführung und Führungskräften persönlich angesprochen und betont, dass er, wann immer ich etwas im Unternehmen kommuniziere, kontrolliert, ob die Reaktion darauf auch angemessen ist. Ich habe gesehen, dass wirklich bei allen der Wunsch besteht, dass hier das Arbeiten miteinander passt.“
Coming-out per E-Mail an Kolleg*innen und Kund*innen
Laras Outing verlief dann in weiten Teilen per E-Mail. Den Anfang machte sie mit einem E-Mail an alle Mitarbeiter*innen mit den wichtigsten Fakten und viel Emotion – und der Einladung, bei Fragen das Gespräch mit ihr zu suchen. Eine Einladung, der viele im Unternehmen folgten.
„Egal, aus welchem Bereich, keine einzige Person hat ein falsches Wort gesagt oder komisch reagiert. Alle sind mir offen gegenübergetreten und haben mich in meinem Vorhaben unterstützt, wie es in ihrer Macht gelegen ist. Das hat mich echt vom Hocker gehaut.“
Zum Jahreswechsel schließlich begann sie, intern mit Lara zu signieren. Allen wurde klar, dass hier ein Prozess in Gang gesetzt wurde. „Mit Offiziellwerdung der Namensänderung habe ich beschlossen, dass ich etwas machen muss. Es hat sich ja alles rund um meine Person – E-Mailadresse usw. – geändert. Allen Kunden, Kundinnen und jenen, mit denen ich extern Kontakt hab, habe ich daraufhin eine E-Mail geschrieben“, schildert Lara ihr Outing in Richtung Kund*innen. Auch hier waren die Rückmeldungen gänzlich positiv, was kaum verwundert, wo Lara doch mit vielen in gutem, engem, fast freundschaftlichem Kontakt steht.
Laras Eigeninitiative beeindruckt: „Jeder sieht das anders oder will das anders handhaben, aber ich wollte das persönlich regeln.“ Zum Anteil des Arbeitgebers ergänzt sie: „Es wird sicher Personen geben, die wesentlich mehr Unterstützung in diesem Prozess benötigen. Das war bei mir nicht so. Ich selbst sehe das Unternehmen auch nicht in der Position, um über meine persönliche Situation zu erzählen.“
Kann COUNT IT Diversity Management?
Ja. Ein Verständnis für Diversität existiert in der Unternehmenskultur von COUNT IT nach Laras Meinung durchaus: „Ich glaube, COUNT IT hat ein gutes Verständnis für Diversität, aber es wird nicht als Unternehmensvorteil genutzt. Die Frage ist eher, ob man sich als LGBT (Anm.: lesbian, gay, bisexual, transgender) in einem Unternehmen wohlfühlt.“ Für jene mutmaßlichen 10% der Menschen, welche sich diesem Personenkreis zuordnen, wolle sie eine Basis schaffen. Denn Diversity Management würde bei COUNT IT durchaus gelebt und ist mit der Corporate Social Responsibility fest im Unternehmen verankert: „Im Prinzip ist es wurscht, ob jemand alt, jung, Mann, Frau, schwul oder trans ist, man wird hier als Mensch wahrgenommen.“ Im Kampf um Bewerber*innen könnte diese Tatsache COUNT IT also durchaus zum Vorteil gereichen: „Neue Mitarbeiter*innen sehen, ich bin vielleicht anders als 90% der Leute, aber ich sehe hier eine Firma, die offen dazu steht, dann bewerbe ich mich vielleicht eher als bei anderen.“
Barrieren sind für Diversität hinderlich. Im Sinne des Diversity Managements sind bei COUNT IT die kleinen Teams und die flachen Hierarchien ideal, denn es gibt dabei so gut wie keine Kommunikationsbarrieren. Was man auf diesem Gebiet sonst noch tun wird bzw. tun könnte? Für reifere Kolleg*innen wird es eine Digitalisierungs-Schulung im Umgang mit Microsoft Teams geben, um diese digitale Barriere abzubauen. „Ein Kummerkasten-E-Mailpostfach wäre leicht umzusetzen und interessant. Ich kann mir auch vorstellen, als Mentorin für Personen, die vor dem Outing stehen, verfügbar zu sein“, versichert Lara Püringer noch zum Ende des Gesprächs.
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